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Schon um das Salz allein ranken sich zahlreiche Bräuche und Mythen - in der Kombination Salz und Brot kommen noch einige hinzu. Eine weit verbreitete Sitte ist das Verschenken von Salz und Brot zum Einzug in ein neues Zuhause. Wo genau diese Tradition zum ersten Mal auftrat, ist übrigens nicht geklärt. In allen Kulturen hat sie jedoch eine Bedeutung: Den Beschenkten soll im neuen Heim nichts als Glück begegnen. Oft begleiten Haussegenssprüche das Geschenk, etwa
"Ich wünsche Euch viel Glück und Frieden
in Eurer neuen Häuslichkeit,
dazu sei Wohlstand Euch beschieden, kurzum - nichts als Zufriedenheit!"
Warum
ausgerechnet Brot und Salz das Glück sichern sollen, erklärt sich
aus der vielfältigen und wichtigen Bedeutung, die beide Lebensmittel
haben. Sie gelten in vielen Kulturkreisen als die Grundnahrungsmittel
schlechthin - wer beides nicht missen muss, wird nicht hungern. Darüber
hinaus war Salz einst ein äußerst wertvolles Gut, wurde als "weißes
Gold" bezeichnet, als Zahlungsmittel verwendet und sogar gegen Edelsteine
eingetauscht. Salz war das erste Lebensmittel, das mit einem Zoll belegt
wurde. Mit dem Salz zieht in der Symbolik also auch Wohlstand ins neue Heim
ein. Sogar vor Unglück aller Art, Krankheit, Dämonen und bösen
Geistern soll der Besitz von Salz nach altem Glauben schützen. Und
ein wenig "Salz in der Suppe", also die rechte Würze im Leben,
soll auch dabei sein.
Auch religiöse Ursprünge stecken in dem Brauch.
"Unser tägliches Brot gib uns heute" ist die Bitte, die im
Vaterunser an Gott gerichtet wird. Martin Luther verband in seiner Auslegung
des Gebetswunsches neben Essen und Trinken auch Kleidung, Haus und Hof,
Vieh und Acker, gute Freunde, getreue Nachbarn, Gesundheit und Frömmigkeit
mit dem Begriff "täglich Brot". Auch viele andere Bibelstellen
verweisen auf Brot und Salz: Johannes spricht in seinem Evangelium von "Ich
bin das Brot des Lebens" als Symbol für den Leib Christi, im Matthäus-Evangelium
heißt es "Ihr seid das Salz der Erde".
Mit dem Wunsch "Brot und Salz, Gott erhalt's" soll dem
Beschenkten also rundum Glück, Gesundheit, Wohlergehen, Sicherheit
und Sesshaftigkeit im neuen Heim gewünscht werden. Deshalb werden auch
heute noch eifrig hübsche Brot-und-Salz-Arrangements gebastelt, in
manchen Regionen noch durch einen so genannten Glückspfennig ergänzt,
in Cellophan verpackt oder kleine Körbe gelegt, und zu Einweihungspartys
mitgenommen. Es gibt sogar spezielle Brot-und-Salz-Sets zu kaufen. Das Verschenken
von Salz und Brot zum Einzug: Ein schöner Brauch, der hoffentlich nicht
in Vergessenheit gerät.
Bosheit, Feinde, schlimme Leiden
sollen eure Türe meiden.
Freude, Glück und Sonnenschein
sollen euch willkommen sein!
Zum neuen Heime wünschen wir,
das ihr glücklich und zufrieden seid.
Zu eurem Einzug haben wir
zwei Gaben wir bereit:
Das Brot, es gehe niemals aus,
und Salz, das würze jeden Schmaus,
so lange ihr hier weilt
und euer Brot mit guten Freunden teilt.
So lange ihr habt Salz und Brot
bleibt ferne von euch alle Not.
Gott segne dieses Haus
und alle, die da gehen ein und aus.
Wer über diese Schwelle tritt,
der bringe Glück und Frieden mit.
Die Zwietracht bleibe vor dem Haus.
Hier breite sich die Liebe aus!
Übrigens gibt es rund um die Welt auch zahlreichen Bräuche, in der Brot und Salz zusammen eine Rolle spielen.