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Sie kommen zwar nicht direkt aus dem Meer, gehören aber zu den Meersalzen: die faszinierenden Salzperlen aus dem Salzsee Lac Assal. Der liegt in der Republik Djibouti nur 9 Kilometer vom Roten Meer entfernt, und er wird aus unterirdischen Quellen mit Meerwasser gespeist. Dort, am Horn von Afrika im Osten des afrikanischen Kontinents, liegt der Assalsee auf 155 Metern unter dem Meeresspiegel. Am westlichen Ufer der 54 Quadratkilometer großen Wasserfläche befindet sich ein ganz besonderes Areal, nämlich eine 20 Meter dicke Salzschicht, über die sogar eine Straße führt und die den Wasserspiegel um 50 cm überragt.
Natürlich wird diese Salzschicht zum Abbau der weißen Würze genutzt - doch das ist nicht das Besondere, das über den Salzsee Lac Assal zu berichten ist.
Die Jahrtausende alte Salzkruste wird zum größten Teil mit großen Baggern abgebaut. Lediglich eine Kooperative rückt dem Salz in Handarbeit mit Hacke und Schaufel zu Leibe und transportiert es in Säcke abgefüllt mit Dromedaren ab. Ausschließlich in liebevoller Handarbeit - und hier sind wirklich nur die Hände ohne jegliche weitere Werkzeuge gemeint - werden aber die eigentlichen Kostbarkeiten des Lac Assal geerntet: die Salzperlen. Ihre Entstehung ist einzigartig auf der Welt und passiert durch das Zusammenspiel zwischen Wind, Wasser, Wellen und Sonne. In der beinahe gesättigten Sole des Seewassers, das die 10-fache Konzentration von Meerwasser besitzt, führen die hier wehenden Nord-Ost-Passatwinde dazu, dass sich am Ufer Halit ausbilden kann. Dieses Mineral mit der chemischen Zusammensetzung NaCl (Natriumchlorid, also Salz) kristallisiert am Ufer in kubischer Form aus. Die kleinen Salzwürfelchen werden nun von Wind und Wellen ständig hin und her geworfen, so dass sich die Ecken abschleifen und eine kleine Salzkugel zurückbleibt. Diese Salzbällchen können zwischen 3 und 18 Millimetern groß sein. Sie werden von den Einheimischen vorsichtig gesammelt und ohne weitere Behandlung als absolutes Naturprodukt verkauft.
Die mineralstoffhaltigen Salzperlen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie schmecken auch hervorragend. Ihr Geschmack ist mild salzig und leicht süßlich, fast weich und luftig. Das salzige Moment wird durch einen relativ hohen Magnesiumgehalt abgemildert. Sie passen als Würze zu Fisch, Salat und in asiatische Gerichte. Natürlich sind die kleinen Kügelchen auch äußerst dekorativ, daher streut man sie besonders gerne als Topping zur Dekoration auf viele Speisen. Sogar auf manches Obst kann man sie geben, und sie bilden stets ein tolles optisches Highlight. Von der Struktur her eignen sie sich auch perfekt für die Salzmühle, was angesichts ihrer Formschönheit allerdings unbedingt eine Mühle aus Glas sein sollte.
Die kleinen Kostbarkeiten, die die Salzperlen eigentlich sind, werden im Allgemeinen nicht einfach "zum Kochen" genommen. Sie sind eher der krönenden Dekoration und optischen Vervollkommnung einer liebevoll zubereiteten Mahlzeit vorbehalten. Bekannt sind Salzperlen auch unter den Bezeichnungen Namibia Salz, Perlensalz, Salzbälle oder Schneebälle, Afrikanische Salzperlen oder Kaviar Salz.