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Viehsalz ist eine andere Bezeichnung für Natriumchlorid oder NaCl. Es ist ein wichtiger Zusatzstoff in der Ernährung von Nutztieren. Während sich Wildtiere ihre Salzquellen in der Natur selber suchen, benötigen Zuchttiere eine regelmäßige Viehsalzgabe, um den Mangel an Natrium in den üblichen Futterpflanzen auszugleichen. Pflanzliche Nahrung enthält natürlicherweise mehr Kalium- als Natriumverbindungen. Das führt dazu, dass das Wohlbefinden der Tiere gestört werden kann. Viehsalz versorgt die Haus- und Hoftiere mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Spurenelementen und ist eine notwendige Ergänzung zu Kraftfutter, Heu und Weidenahrung.
Viehsalz wird auf die gleiche Weise hergestellt wie Speisesalz. Man unterscheidet reines Siedesalz, Natur-Steinsalz und naturbelassene Steinsalze mit Jodzusatz. Steinsalze sind in der Regel bergmännisch gewonnene Produkte von guter Qualität, die es je nach Bedarf in unterschiedlichen Körnungen gibt. Mahl- und Siebanlagen bereiten das Viehsalz entsprechend auf. Siedesalze sind teurer als Steinsalze, da der Herstellungsprozess aufwendiger ist und das Produkt von besonderer Reinheit. Jod und eventuell andere zugesetzte Stoffe (etwa weitere Mineralstoffe oder auch Antiklumpmittel) müssen deklariert werden. Die EU-Richtlinie für Futtermittel - entsprechend den Vorschriften der deutschen Futtermittelverordnung - regelt die Herstellungsverfahren und Qualitätsanforderungen an das Produkt. Lieferbar sind neben loser Ware in verschiedenen Körnergrößen auch massive Steinsalzbrocken oder Salzlecksteine. Dafür werden die Salze zusammengepresst. Da Viehsalz hygroskopisch ist, also wasseranziehend, muss es immer trocken gelagert werden.
Die Anwendung erfolgt vor allem in der Rinderzucht, in der Schweinemast und in geringerem Umfang in der Geflügelzucht. Erhalten die Tiere nicht ausreichend Natriumchlorid mit der Nahrung, können Probleme mit der Eiweißverdauung, dem Wasserhaushalt, der Muskulatur und der Übertragung innerhalb der Nervenleitbahnen auftreten. Daraus können Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, geringere (Milch-) Leistung und Geburtenrückgänge resultieren. In extremen Mangelstadien kann es sogar zum Saufen von Gülle und Harn, Fressen von Erde und dem intensiven Ablecken von Gegenständen oder dem Fell anderer Tiere kommen. Die Gabe von ausreichend Viehsalz sorgt also dafür, dass Nutztiere mit ausreichend Mineralien versorgt sind. Die körperliche Entwicklung und das Wohlbefinden werden gefördert.
Die genaue Menge, die ein einzelnes Tier benötigt, ist schwer zu ermitteln. Die Forschung befasst sich seit mehr als einhundert Jahren mit der Frage, wie viel Mineralien ein Tier benötigt, um in körperlich guter Verfassung optimale Leistung zu erbringen. Es gelten daher Durchschnittswerte, die beispielsweise nach der Beschaffenheit des Grundfutters oder nach klimatischen Bedingungen (Hitze, starkes Schwitzen der Tiere) variiert werden können.